Antrag auf Durchführung einer Machbarkeitsstudie für einen neuen Bahnhaltepunkt im Süden Oldenburgs

Sehr geehrter Herr Krogmann,
für die Sitzung des Verkehrsausschusses am 17.11.2025 und die Sitzungen des VA und des Rates am 01.12.2025 stellt die FDP-Fraktion folgenden Antrag:
Die Stadtverwaltung wird beauftragt, eine Machbarkeitsstudie für einen neuen Bahnhaltepunkt im Süden Oldenburgs in Auftrag zu geben. In der Studie soll geprüft werden, welcher Standort besser geeignet ist:
1. im Bereich Krusenbusch (Höhe Tweelbäker Tredde / Fußgängerbrücke), oder
2. auf Höhe der Klingenbergstraße.
Die Studie soll untersuchen:
- wie viele Menschen den neuen Bahnhalt nutzen würden,
- welche Auswirkungen er auf den Verkehr hat,
- wie er an Bus- und Radwege angeschlossen werden kann,
- was der Bau ungefähr kosten würde, welche Fördermittel es vom Land oder Bund dafür gibt, bzw. ob die Studie mit Fördermitteln nach dem Niedersächsischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (NGVFG) finanziert werden kann
- und wie ein solcher Haltepunkt in den Deutschlandtakt passt.
Die Verwaltung soll die Studie mit der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) und der Deutschen Bahn (DB Netz) abstimmen und nach Abschluss der Studie den am besten geeigneten Standort einfordern sowie dessen Umsetzung/Bau vorantreiben. Ein Zwischenbericht soll bis Juni 2026, das Endergebnis bis Ende 2026 im Verkehrsausschuss vorgestellt werden. Falls diese Termine nicht einzuhalten sind, müssen die Ratsmitglieder hierüber informiert werden.
Begründung:
Integration in den Deutschlandtakt
Der Deutschlandtakt verfolgt das Ziel eines integrierten, durchgängigen und fahrgastfreundlichen Schienennetzes mit regelmäßigen Taktzeiten, die ein einfaches Umsteigen ermöglichen und eine hohe Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs schaffen. Ein weiterer Haltepunkt in Kreyenbrück oder Krusenbusch ermöglicht:
- Verbesserte Erschließung: Die südlichen Stadtteile Oldenburgs werden besser an das regionale und überregionale Schienennetz angebunden. Dies erhöht die Mobilität der Einwohner und unterstützt die Ziele des Deutschlandtaktes hinsichtlich einer durchgängigen und flächendeckenden Versorgung.
- Optimierung der Taktverbindungen: Durch zusätzliche Haltepunkte können Fahrgäste schneller und direkter erreicht werden, was die Fahrgastzahlen erhöht und den ÖPNV konkurrenzfähiger gegenüber dem Individualverkehr macht.
Das LNVG-Konzept fokussiert auf eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilitätsentwicklung in Niedersachsen:
- Nachfrageorientierte Erschließung von Wachstumspotenzialen: Kreyenbrück und Krusenbusch sind Wohngebiete mit wachsender Bevölkerungszahl und damit steigendem Mobilitätsbedarf. Ein neuer Haltepunkt unterstützt die Erreichbarkeit dieser Quartiere und entlastet zugleich den Hauptbahnhof.
- Vermeidung von Verkehrsspitzen und Förderung des Umstiegs auf den ÖPNV: Durch eine bessere Nahverkehrsanbindung werden Autofahrten reduziert, was zur Entlastung der Straßeninfrastruktur und zur Minderung von Emissionen beiträgt – zentrale Ziele des LNVG-Konzeptes.
- Verbesserung der Nahversorgung: Ein weiterer Haltepunkt sorgt für kurze Wege zum ÖPNV und macht das Bahnfahren auch für ältere oder mobilitätseingeschränkte Menschen attraktiver.
Ein zusätzlicher Haltepunkt fördert die Verknüpfung zwischen Wohngebieten, Arbeitsplätzen und Freizeitangeboten in Oldenburg und der Region, außerdem schafft die Integration des neuen Haltepunkts in das bestehende Busnetz und Radwegenetz multimodale Verkehrsketten und verbessert so die gesamte Verkehrsinfrastruktur.
Mit freundlichen Grüßen
Daniela Pfeiffer
Thorge Schramm
René Dittrich