Rede von Daniela Pfeiffer zum Sanierungsgebiet Untere Nadorster Straße

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
meine Damen und Herren,

heute sprechen wir über ein zentrales Projekt für unsere Stadt: die Sanierung und den Ausbau der Unteren Nadorster Straße. Sowohl die CDU-Fraktion als auch das BSW haben hierzu Änderungsanträge vorgelegt, die wir ausdrücklich unterstützen und deren Umsetzung wir Ihnen ans Herz legen möchten.

Zuallererst möchte ich betonen, wie wichtig eine zeitgemäße, sichere und attraktive Verkehrsinfrastruktur für unsere Stadtgesellschaft ist. Mit der Unteren Nadorster Straße gestalten wir einen Raum, der allen – Radfahrern, Fußgängern, Autofahrern und dem ÖPNV, dem Lieferverkehr sowie den Anwohnern und darüber hinaus dem Einzelhandel – gerecht werden muss.

Der Antrag der CDU-Fraktion setzt genau an den entscheidenden Punkten an und bringt Lösungen, die in der Praxis bewährt sind. Der erste Punkt, die Asphaltierung und farbliche Hervorhebung der Radwege auf beiden Straßenseiten, ist ein wichtiger Schritt. Ein Blick nach Groningen zeigt, wie sehr sich Komfort und Sicherheit für Radfahrer erhöhen, wenn Radwege nicht nur eben, sondern auch klar erkennbar und gut befahrbar sind. Solche Maßnahmen fördern den Umstieg aufs Rad und machen das Radfahren auch für ältere Menschen oder Familien mit Kindern attraktiver.

Im zweiten Punkt wird darauf abgezielt, dass Rad- und Fußwege auf einer Ebene verlaufen und die gefährliche Kante von drei Zentimetern entfällt. Wir wissen alle: Schon kleine Stolperstellen können schwere Stürze verursachen. Deshalb ist es nicht nur sinnvoll, sondern geboten, auf diese Kante zu verzichten und damit die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer weiter zu erhöhen. Auch Vertreter des ADFC haben im Ausschuss bestätigt, dass diese Anpassung notwendig und sinnvoll ist.

Doch bei aller Berechtigung zur Förderung des Rad- und Fußverkehrs dürfen wir nicht die berechtigten Anliegen des Einzelhandels und der ansässigen Betriebe sowie Praxen und Dienstleister ignorieren. Ein nahezu vollständiger Wegfall der Parkplätze würde die Attraktivität der Einkaufsstraße und die Existenzgrundlage vieler Gewerbetreibenden existenziell gefährden.

Hier setzt der dritte Punkt des Antrags an: Mindestens 20 der bisherigen 80 Parkplätze sollen erhalten bleiben. Das entspricht rund einem Viertel der bisherigen Kapazität und ist ein Kompromiss, der sowohl die Verkehrswende fördert als auch den Wirtschaftsstandort nicht aus dem Blick verliert.

Und hier setzt auch das BSW an, das nämlich für eine Ausgestaltung der Nadorster Straße mit Bushaltebuchten plädiert. Dies ist nur sinnvoll, da ansonsten der Verkehr bei der sehr munteren Busfrequenz zu kollabieren droht.

Es gäbe zur Gesamtplanung der Unteren Nadorster Straße noch allerhand zu sagen, da wir der Meinung sind, dass mit der jetzt vorgelegten Planung die Erreichbarkeit der Innenstadt massiv gefährdet ist, was auch mehrfach schon IHK und Handwerkskammer warnend geäußert haben.

Die CDU-Fraktion und das BSW haben mit ihren Änderungsanträgen aber zunächst praxisnahe und ausgewogene Vorschläge in die Beratung eingebracht. Sie greifen die Argumente und Anregungen aus allen vorherigen Ausschusssitzungen wieder auf und bringen damit die Interessen aller Beteiligten zusammen.

Vielen Dank.