Rede von René Dittrich zum Neubau der Pferdemarktbrücke
Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrter Herr Ratsvorsitzender,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich komme direkt zum Kern, da wir am Ende der Tagesordnung stehen:
Die Deutsche Bahn plant den Neubau der Pferdemarktbrücke. Genau deshalb dürfen wir die Chance, den möglichen dreigleisigen Neubau prüfen zu lassen, nicht verstreichen lassen. Denn klar ist: Was beim Neubau nicht eingeplant wird, ist später kaum noch nachrüstbar, oder nur mit enormen Kosten.
Oldenburg wird im Deutschlandtakt ein Taktknoten zur vollen und halben Stunde. Schon heute führt diese Bündelung dazu, dass Züge aus Leer und Wilhelmshaven nahezu gleichzeitig einfahren und die Brücke zeitweise viermal pro Stunde nur in einer Richtung genutzt werden kann. Die Folge sind Verspätungen, Einfahrkonflikte und ein Engpass unmittelbar vor dem Hauptbahnhof.
Hinzu kommt der weiter wachsende Güterverkehr aus Wilhelmshaven. Güterzüge haben keine Taktbindung und blockieren bereits heute regelmäßig den Personenverkehr. Verschiedene Interessenverbände weisen seit Jahren darauf hin, dass solche Engpässe genau bei anstehenden Neubauten beseitigt werden müssen.
Wir wollen der Verwaltung daher heute den klaren Auftrag geben, gemeinsam mit der Deutschen Bahn und dem Land Niedersachsen zu prüfen,
- ob ein drittes Gleis baulich möglich ist,
- welche betrieblichen Vorteile es bietet,
- und wie hoch die wirtschaftlichen Mehrkosten wären.
Wir fordern also nicht den sofortigen Bau eines dritten Gleises, sondern wir fordern von der Verwaltung, diese Gespräche aktiv einzufordern und sicherzustellen, dass eine fundierte Entscheidungsgrundlage vorliegt, bevor die Bahn Tatsachen schafft.
Ein drittes Gleis würde:
- die Pünktlichkeit stabilisieren,
- die Einfahrkonflikte entschärfen,
- Überholmöglichkeiten schaffen,
- und die gesamte Achse deutlich resilienter machen.
Zudem: Ein drittes Gleis im Rahmen eines Neubaus ist vergleichsweise kosteneffizient. Ein späteres Nachrüsten wäre dagegen nahezu ausgeschlossen.
Wir haben also jetzt die einmalige Möglichkeit, die Zukunftsfähigkeit des Oldenburger Bahnverkehrs mitzudenken. Diese Chance kommt nicht wieder.
Ich bitte Sie deswegen um Zustimmung zu unserem Antrag.
Vielen Dank.