Rede von René Dittrich zur Steigerung der Attraktivität des Pferdemarktes

Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrter Herr Ratsvorsitzender, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen.
Wir begrüßen als FDP-Fraktion grundsätzlich jede Initiative, die darauf abzielt, den Pferdemarkt attraktiver zu gestalten, langfristig zu erhalten und die somit die lokale Wirtschaft zu stärken.
Die vorliegende Beschlussvorlage der Verwaltung formuliert überwiegend Absichtserklärungen. Vieles muss noch geprüft, abgestimmt oder konzeptionell erarbeitet werden. Gerade deshalb wollen wir heute einige Punkte einordnen und unsere Sichtweise dazu deutlich machen.
1. Die Sperrung der Straße vor dem Standesamt an Marktsamstagen:
Wir stehen dieser Maßnahme nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber, allerdings muss sie zweckgebunden erfolgen. Eine Sperrung der Straße ohne konkrete Nutzung führt zu Leerflächen und schadet unter Umständen sogar dem Markt. Wenn es also ein Nutzungsvorhaben für diesen Bereich gibt, zum Beispiel ein gastronomisches Angebot oder ein Kinderangebot, dann ja. Aber eine pauschale Sperrung an jedem Samstag halten wir nicht für zielführend.
2. Angebotsentwicklung durch Verwaltung und Marktbeschicker:
Die Formulierung in der Beschlussvorlage „Angebote und Aktionen entwickeln“ sowie „Umfang und Angebote eng abstimmen”, ist sehr vage. Wir sagen klar: Es soll kein Zirkus entstehen. Der Pferdemarkt ist kein Freizeitpark. Es geht um die Förderung des Einkaufserlebnisses und um Atmosphäre, jedoch nicht um Dauerbespaßung.
Ein Vorschlag unsererseits ist die temporäre Kinderbetreuung oder -belustigung, zum Beispiel durch eine Hüpfburg. Das würde Eltern ermöglichen in Ruhe einzukaufen und das Einkaufen gleichzeitig angenehmer zu machen.
Was wir kritisch sehen: Die Rede ist auch von der „Einbeziehung der Randflächen“ wie dem Parkplatz vor der Exerzierhalle.
Was heißt das konkret? Soll dieser Parkplatz ebenfalls wegfallen? Das wäre kontraproduktiv, gerade vor dem Hintergrund der Parkgebührenermäßigung für Marktbesucher.
3. Sitzgelegenheiten:
Die Schaffung zusätzlicher Sitzmöglichkeiten befürworten wir ausdrücklich. Hier geht es um Aufenthaltsqualität, insbesondere für ältere Menschen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Wichtig ist, dass ein pflegeleichtes und vandalismussicheres Konzept umgesetzt wird. Nicht zu vergessen sind hier die notwendigen zusätzlichen Mülleimer, vielleicht auch Tische, wie an Rastplätzen.
4. Fahrradabstellmöglichkeiten und Servicestationen:
Auch hier sagen wir: Ja, aber mit Maß. Es müssen nicht die teuersten Modelle sein. Zweckmäßigkeit sollte Vorrang haben.
Für die erwähnte Fahrradservicestation sind wir der Überzeugung, dass die Bereitstellung von Verbrauchsmaterialien wie Schläuchen eine Sache der örtlichen Fahrradhändler ist und in einem eventuellen Konzept keine Berücksichtigung finden sollte. Sofern Lademöglichkeiten für E-Bikes ein Bestandteil werden sollen, so halten wir es in der aktuellen Haushaltsplanung für kaum umsetzbar. Eine Ausschreibung wäre notwendig, woraus eine realistische Umsetzung erst mit dem Haushalt 2026 erfolgen kann.
5. Temporäre Begrünung und Verschattung:
Die Idee ist charmant, aber die Umsetzung wird nicht trivial. Einzelne Pflanzen in Kübeln haben wenig Effekt, größere Maßnahmen sind laut Verwaltung schwierig.
Für uns stellt sich die Frage: Wer übernimmt die Pflege und das Gießen? Hat das Grünflächenamt hierfür noch Kapazitäten? Besonders das bewässern in Trockenperioden erfordert Zeit und Personal.
Fazit:
Wir werden diesem ersten Schritt zustimmen, die nächsten Schritte aber wie gewohnt kritisch und konstruktiv begleiten. Unser Ziel ist klar: Den Pferdemarkt als lebendigen Wochenmarkt zu stärken und ihn nicht durch gut gemeinte, aber schlecht umgesetzte Maßnahmen zu gefährden.
Zu überdenken ist in diesem Fall die Marktordnung, welche es Hundebesitzern momentan nicht erlaubt, ihre Vierbeiner zum Marktbesuch mitzubringen. So manch einer würde nämlich gerne die morgendliche Gassi Runde mit einem Wochenmarktbesuch kombinieren.
Vielen Dank