Veranstaltung des BDS im Alten Gymnasium
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
Lieber Jürgen,
Sie haben uns gestern Im Ausschuss für Allgemeinen Angelegenheiten darüber informiert, dass die BDS-Initiative Oldenburg in der Aula des Alten Gymnasium in Kürze eine Veranstaltung durchführen wird. Sie erklärten, dass es aus rechtlicher Sicht keine andere Möglichkeit für Sie und Ihre Verwaltung gab und andere Örtlichkeiten, wie das Edith-Russ-Haus durch aktuelle Ausstellungen nicht zur Verfügung stehen.
Diese Ihre Ausführungen haben mich sehr erstaunt und auch sprachlos gemacht.
Muss es ausgerechnet die Traditionsstätte des Alten Gymnasiums sein, an einem zentralen und exponierten Standort unserer Stadt. Ich halte diese Entscheidung für ausgesprochen unsensibel. Sie wird alle guten und freundschaftlichen Beziehungen zu der jüdischen Gemeinde und unserer Partnerstadt Mateh Asher mit Sicherheit beeinträchtigen. Solidarität kennzeichnet sich durch Taten und nicht durch Worte und Resolutionen aus!
Ich möchte darauf hinweisen, dass der letzte BDS-Eklat in Oldenburg, bis zur Israelischen Botschaft nach Berlin gedrungen ist und die renommierte Jerusalem Post über „antisemitische Tendenzen“ in Oldenburg berichtet hat. Das darf sich auf keinen Fall wiederholen!
Gerade das Alte Gymnasium pflegt seit 15 Jahren enge Kontakte zu einer Schule in Mateh Asher und erwartet im August diesen Jahre den Besuch einer Gruppe aus Israel von der Cabri Manor High School.
Ich halte es daher für dringend geboten, hier eine andere Entscheidung zu treffen und weiteren Schaden für Oldenburg zu vermeiden. Ebenso wäre diese Ihre Entscheidung für die langjährige und anerkannt gute Arbeit des Alten Gymnasiums und für alle Beteiligten unerträglich und nicht zumutbar
Der Organisator dieser BDS-Initiative und der geplanten Veranstaltung ist nach meinem Kenntnisstand Herr Christoph Glanz, Lehrer an der IGS Flöteneich. Also dann doch bitte dort, wenn es nach Ihrer Bewertung rechtlich keine andere Möglichkeit gibt.
Ich wäre für eine kurzfristige Antwort Ihrerseits dankbar.
Mit besten Grüßen
Dr. Christiane Ratjen-Damerau
Vorsitzende der FDP-Ratsfraktion